Mentale Ablenkung lindert Schmerzempfinden

Ablenkung kann das Schmerzempfinden schwächen – dieses Phänomen ist seit Jahren bekannt.

Wissenschaftler des Instituts für systemische Neurowissenschaften am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) untersuchten dies nun genauer. In einer Studie führten gesunde Probanden zwei Schwierigkeitsstufen einer Gedächtnisaufgabe aus, während ihnen gleichzeitig schmerzhafte Hitzereize am Arm verabreicht wurden. Mithilfe der funktionalen Magnetresonanztomografie wurde gemessen, wie stark das Rückenmark durch die applizierten Schmerzreize aktiviert wurde.

Die einfach Stufe der Gedächtnisaufgabe führte zu keiner relevanten Ablenkung vom Schmerzempfinden, die schwierige Stufe hingegen bewirkte, dass die Versuchsteilnehmer von den Schmerzreizen deutlich abgelenkt waren. Sie erlebten den Schmerz somit in der Folge als schwächer.

Während der schwierigen Stufe der Gedächtnisaufgabe zeigte sich im zugehörigen Abschnitt des Rückenmarks eine signifikant geringere Aktivierung durch die Schmerzreize im Vergleich zu der leichten Stufe. Dies lässt sich höchstwahrscheinlich dadurch erklären, dass das Gehirn während einer anspruchsvollen kognitiven Aufgabe ein System des Hirnstammes aktiviert, das schon auf Rückenmarksebene die dort eingehenden Schmerzsignale hemmt. Das geringere Schmerzempfinden während einer Ablenkung basiert somit auf einem aktiven Mechanismus, der bereits auf der frühesten Stufe der Schmerzverarbeitung einsetzt.

Unter Berücksichtigung dieser Faktoren, erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen integrative Methoden und Lösungsstrategien, welche bis auf die Rückenmarksebene wirken und dort schmerzverbundene Prozesse beeinflussen können.

 

Quelle:
Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf